Dunkelheit ... Ist es die Dunkelheit des Waldes in der Nacht oder die Dunkelheit der Welt? „Der Wald ist die Welt“, so die Worte Alvareths, der Allmutter,“ aus ihm entsteht das Leben.“ Nun anscheinend nicht dieser Wald. Eine Weile hatte es wieder Leben gegeben. Doch nun lagen sie am Rande des Waldes. Hunderte von Soldaten, die sich unter der Führung einiger weniger Helden entgegengestellt hatten, den Kindern des Chaos, den Drachenlords, mächtig, ehrfurchtgebietend und kampfstark. Doch ihr Ziel ist die Zerstörung... Da ein Lichtschein, ist es ein Lagerfeuer? Wir nähern uns..., ein Zwerg sitzt an einem winzigen, flackernden Feuer. Insofern man von einem Zwerg sprechen kann, bei einem Körperbau, neben dem das Blatt der mächtigen Axt, die neben ihm liegt, wie ein Spielzeug wirkt. Das Schleifen des Wetzsteines dringt einige Meter in die Stille des Waldes ein. „Plopp“- aus den Nichts taucht ein Mensch auf, eine blonde wallende Mähne ist das einzige was seinen Körper bedeckt. „Siegfried“, meint der Zwerg, und lehnt sich wieder an den Baumstamm, „Hast es also auch überlebt?“ „Nicht wirklich“ meint der Neuankömmling. Er hockt sich an das Feuer. „Gerade wiedererweckt. Du weißt ja wie das ist. Sie könnten einem wenigstens die Unterroben lassen.“ „Wirst du eine Zeitlang hier bleiben?“ der Zwerg wieder, brummelnd. „Nur bis morgen, Streitkraftwechsel in der Produktion, möchte nicht allzu lange an einem Ort bleiben.“ Der Mensch wirft einen Blick gen Himmel. Nimmt etwas vom Fleisch, das über dem Feuer hängt. Verzieht das Gesicht. „Schade, daß Löwenmaul nicht mehr dabei ist.“ „Foxglove, du Barbar. Und ich bin ein besserer Waldläufer als er.“ „Sieh es doch ein. Diese Elfengöttin verleiht ihren Auserwählten wenigstens Kochfertigkeiten. Und außerdem war er Druide, gar nicht zu reden von seiner Meisterschaft mit dem Bogen. Du hetzt das arme Vieh einfach bis es tot ist.“ „Nichts falsches daran. Außerdem bleibt man in Form.“ -Schweigen- Mein Barde hat übrigens eine Geschichte über ihn geschrieben. Willst du sie hören?“, meldet sich wieder der Zwerg. „Ein Gorgorothpriester schreibt eine Geschichte über einen Alvarethhelden? Muß ja toll sein,“ murmelt der blonde Hüne, die Augen ins Leere gerichtet, als erblicke er Orte oder Menschen in weiter Ferne. „Immerhin hat er gekämpft, im Gegensatz zu ungenannten Verrätern, die sich mit ihren Erzfeinden verbünden, nur weil es bequem ist. Also hör zu! Foxglove. der Halbelf, Champion der Grünen Göttin, Spross der Whitestorms, vom Schicksal ausersehen. Frühjahr war es des Jahres 504, als er durch die ehemals der Göttin geweihten grünen Fluren glitt. Bewaffnet mit einem Elfenbogen, verliehen durch die Gnade der Göttin, war er auf der Jagd nach jenen Kreaturen, die sie heimsuchten, jene Heimstatt der Göttin, nahe Clairaven. Lautlos, geduldig, ein Jäger der Mutter, tötete er gnadenlos die Kreaturen des Chaos, immer wenige Tage hinter Reborn, Gefährtin, Vertraute, Seelsorger und Aufklärer. Doch sein Ziel war ein anderes. Sein Blick war gegen Clairaven gerichtet, der Perle des Waldes, im Großen Krieg vom Bösen überrannt. Ausersehen war er diese Stadt zu befreien, und von ihr aus das Licht der Göttin wieder neu erstehen zu lassen. Doch zuvor wartete eine andere Prüfung. Dartmoor sollte erneut angegriffen werden von den Horden des Tyrannen, des Dunklen Biests, und aufgerufen ward er, neben anderen, die Ruine zu verteidigen. Geschwächt kamen sie, die Auserwählten des Dunklen, und beschützt durch die Waffen der Verbündeten, streckte der Elfenbogen der fünften Machtstufe die Angreifer nieder. Als sich wieder Schweigen herab senkte auf die Ruine von Dartmoor leuchtete das Zeichen der Schlacht über den siegreichen Verteidigern. Die nächsten Monde vergingen rasch im Grünen Reich der Göttin. Foxglove, Verteidiger Dartmoors, teilte seine Tage, einerseits auf der Suche nach den letzten Monstern, die den Wald unsicher machten, andererseits mit dem Versuch die Vertreter der Göttin, die in Clairaven verblieben waren, zu überzeugen, sich seiner Führung anzuvertrauen. Und so kam es, daß sie ihm Gefolgschaft schworen. Belwayn, Hohepriester Alvareths, Sir Delanda, ehemaliger Führer der Grauen Ritter und schließlich auch Relath der Weise, Führer der Stadt. Nur Sarane gekränkt in seiner Ehre als Bogenschütze weigerte sich zu schwören und er bezahlte mit seinem Leben. Und so wurde der erste Schritt getan. Doch zum zweiten Schritt sollte es nicht kommen. Eine Drohung der Drachenlords war beantwortet worden, wie es ihr gebührte, und eines Tages im Winter, der Zeit der Bestie, saß Foxglove allein an seinem Lagerfeuer als sie sich aus dem Himmel auf ihn stürzten. Ein mächtiger Schwarzer Drache und sein Gefährte ein Mattgoldener, und ihr Führer Drakken-Roargh, Drachenlord, prächtig anzusehen in seiner Arroganz. Schon der Flammenhauch dieser Kreaturen tötete den Halbelf beinahe, doch blieb er, bis sein eigenes Blut in Strömen aus unzähligen Wunden floß, bis seine Beine ihn kaum tragen mochten. Und als er sich, verborgen durch das Laub des Waldes, zurückzog, schwor er Blutrache seinem Feind. Und er rief nach anderen Helden ihn zu unterstützen, und sie kamen: Thorak, der Dunkelzwerg, Spalter der Drachen, Garis, der abgefallene Halbelf, der mächtigste unter den Helden, und Siegfried der Barbar. Einzeln, und zu mehreren verfolgten und töteten sie in den nachfolgenden Monaten die Drachen, Kinder der Drachenlords. Doch immer mehr kamen. Die Wappen der Drachen tauchten auf an allen Orten, und allzu bald war es klar, daß nur ein Wunder den Streitern zum Sieg verhelfen könne, oder der richtige Zeitpunkt. Und so wurde Ragnarök beobachtet, Vater der Drachen, denn es war klar, jener Augenblick in dem er sich von den Reizen seiner Drachenlady abwenden würde um zurückzukehren in den Süden würde der entscheidende sein. Und auch der Ort war klar, Pendor ehemals Sitz eines edlen Geschlechtes, nun eine Ruine, denn die Streitkräfte der Drachenlords versammelten sich dort. Und schließlich war es soweit. All seine Soldaten versammelte Foxglove, und all seine Getreuen und attackierte jene Streitkraft von der er wußte, seine Feinde versammelten sich in ihr, doch noch waren nicht alle zum Kampf bereit. Ein Brüllen erhob sich, ein Schreien, das Klirren von Waffen auf Drachenschuppen und nach harten Kampfe war es vorbei. Foxglove sah sich um, und er wußte, die Lords der Drachen waren zu stark. Der Sieg war sein, für diesen Tag, doch der Gegenangriff würde kommen, am Tag nach dem folgenden, und das würde das Ende sein. „Wenn Du es schaffst“, sprach er zu Thorak, „dann setz Dich ab, und verkünde der Welt, die Drachenlords sind stark genug, Burgen zu vernichten und Zivilisationen zu zerstören. Die übrigen Drachentöter, laß sie uns Drachenbettler nennen, sind mit ihnen im Bunde, und ihr Ziel ist die Vernichtung der Whitestormdynastie.“ Und als er antrat zu seiner letzten Schlacht sah er sich gegenüber fünf der mächtigsten Drachenlords und dem Drachenkönig selbst. Und er sank als letztes nieder, von 500 der besten Krieger des Ostens, am Feld von Pendor, am Rand des Waldes, am Ende der Welt.“ -Schweigen- „Gar nicht schlecht“, meint der Barbar, „eigentlich sollte erwähnt werden, daß ich der vorletzte war. Ich kann das Flügelschlagen, daß ich zuletzt wahrnahm noch immer hören.“ „Tatsächlich“, der Zwerg – die Axt aufnehmend- ich höre es auch“ Das Rauschen von Luft, die ein Vakuum füllt ist zu hören, dann Stille, nur das Klingeln von Pixieflügeln, im Wald verschwindend.