Und die Geschichte von Kipan geht weiter Eines Abends erreichte ein alter Mann Daraks Lager, wo Darak und Torr gerade ein Lagerfeuer entfacht hatten : "Wo ist Darak? Ich muß mit ihm sprechen.". Darak erwiderte "Das bin ich. Was gibt es alter Mann? Setzen Sie sich" Der alte Mann nahm Platz beim Feuer und begann zu erzählen: "Ihr erinnert euch an einen jungen Mann, der sich euch angeschlossen hat? Sein Name war Kipan, ein junger unerfahrener Bursche, der gerade die Waldläuferschule abgeschlossen hat. Ihr habt ihn doch auf Erkundung geschickt. Wundert ihr euch nicht, warum ihr noch nichts von ihm gehört habt?" "Nun ich denke er wird wohl noch versuchen Informationen für uns zu sammeln.", antwortete Darak. "Was seid doch für ein schwacher Führer, Darak. - Er wird wohl noch Informationen sammeln.... Kipan, _mein Sohn_ ist tot! Irgend jemand oder irgend etwas hat ihn getötet. Eine Händlerkaravane erzählte mir davon. Ich bin dann in diese Provinz gereist, und habe mich vergewissert, dass es mein Sohn Kipan ist. Was gedenkt ihr zu tun, Darak, könnt Ihr meinem Sohn noch helfen, oder verrotten Eure Gehilfen öfter mal im Straßengraben?" "Nicht so hastig alter Mann! Wenn jemand seine Aufgaben nicht erfüllen kann, ist es doch wohl kaum meine Schuld. Aber...vielleicht kann ich etwas tun. Du kannst die Nacht bei uns verbringen. Da hinten im Zelt neben den Pferden ist noch Platz." Darak ging mit ihm nach hinten und zeigte ihm den Platz, wo er übernachten konnte. "Werde ich die Nacht überleben, wenn ich mich auf euren Schutz verlasse?" meinte der Alte schief lächelnd. "Na, ein wenig wenig sarkastisch, wie? Ich verstehe deinen Schmerz alter Mann, leg' deine alten Knochen zur Ruhe, es wird dir schon nichts geschehen." Darak ging zurück zum Lagerfeuer, wo Torr gerade das letzte Stück Braten verzehrte, und setzte sich wieder. "Was meinst du Torr, was sollte ich deiner Meinung nach tun?" "Nun ja es ist Krieg auf der Insel. Männer, ob jung oder alt, sterben nun mal. Sicher ist es hart für ihn seinen Sohn zu verlieren, aber so ist es nun mal." "Es gäbe allerdings eine Möglichkeit Kipan wiederzubeleben. meine Wiederbelebungsrolle." "Was? Das ist doch nicht Dein Ernst Darak! Du wirst doch Deine Rückfahrkarte ins Leben nicht für einen Bauernjungen weggeben!" " Nun ja, unsere Gruppe ist nicht gerade groß, und du weißt, wir brauchen Informationen aus dem Westen. Außerdem, was hätte ich für einen Ruf, wenn dieser alte Mann überall verbreitet, ich hätte seinem Sohn nicht geholfen. Aus dieser Gegend hier würde sich kaum noch jemand uns anschließen. Wenn es aber Kund wird, dass ich meine Lebensversicherung für ihn geopfert habe, einem unerfahren jungen, wie du es nennst, Bauernjungen! Das gäbe eine gute Nachrede!" "Darak ich bin dagegen. Was wenn du bei einm Kampf stirbst? Niemand kann dir dann mehr helfen. Du weißt, wir werden noch viele Kämpfe haben. Weit weg von jedem Hahsandratempel, tief im Feindesland." "Ja, sicher Torr, du hast recht, aber ich habe mich entschieden. Ich werde den Jungen retten." Torr schüttelte den Kopf und legte sich hin. "Du mußt ja wissen was Du tust, aber ich bin nicht scharf darauf dich zu beerben." Am nächsten Tag rief Darak den alten Mann zu sich: " Alter Mann, ich habe beschlossen deinem Sohn zu helfen! Hier - meine Wiederbelebungsrolle! Wenn du den Text vor dem toten Körper deines Sohnes vorliest, wird er wieder zum Leben erwachen. Aber - er wird weiter für mich die Gegend westlich von hier erkunden, und falls ihm wieder ein Unglück geschehen sollte kann ich ihm nicht mehr helfen, dies ist meine einzige Rolle." Der alte Mann sah Darak erfreut an:" Sieh an - ein Held der loyal zu seinen Mitstreitern ist, das sieht man selten. Vielleicht hat sich Kipan doch nicht getäuscht, indem er sich dir anschloß." Der alte Mann zog also des Weges .Darak und Torr sahen ihm noch kurz nach. "Ich weiß nicht Darak, ob das wirklich die richtige Entscheidung war?" "Ich habe mich nun mal so entschieden, nun wird es auch so geschehen. So - Lager abbauen, wir müssen weiter!" Ein paar Tage später erreichte der alte Mann die Stelle, an der Kipan, (bereits lange tot), lag. Er packte die Spruchrolle aus, und begann vor sich hinzubrabbeln. Leichter Wind kam auf und formte sich zu einem ganz leichten Wirbelsturm direkt über Kipans totem Körper. Der Wind wurde stärker und lauter. Der alte Mann begann die Worte zu schreien, immer und immer wieder. Plötzlich begann die Luft um Kipan bläulich zu leuchten und ein donnerndes Geräusch war zu hören. "Kipan, wach auf!" schrie der alte Mann "Kipan Du mußt leben!". Mit einem Schlag war der Wind verschwunden und eine dumpfe Stille legte sich über den Ort. Kipans Körper sah nun unversehrt aus. Der alte Mann flüsterte ehrfürchtig ob der Magie, die er gerade entfesselt hatte: "Kipan....?" Kipan schlug langsam die Augen auf: "Vater....Vater..was ist....was ist geschehen?"