Die Abenteuer von Kipan Vom weitem konnte Kipan das Lagerfeuer in der Dämmerung sehen. "Aufpassen ist wohl nicht seine Stärke", dachte er und stapfte weiter. Mehrere Wochen hatte er nun nach seiner Wiederbelebung durch seinen Vater die Gegend untersucht, Pläne gezeichnet, Lagerstätten notiert und Gerüchte aus der Umgebung in Kenntnis gebracht. Einiges an Information war zusammengekommen, und vielleicht würde es der Gruppe um Darak ja weiterhelfen, und er endlich mit ihnen ziehen können. Letztlich wollte Kipan ja ein Held werden, der, dem Imperium treu ergeben, seinen Teil zum Sieg beitragen sollte. Nach Sonnenuntergang erreichte er schließlich das Lager Daraks, müde und ausgelaugt von den langen Wochen der Erkundungen. Das Lager war bereits größer als das letzte mal, es waren mehr Lastentiere und mehr Depots vorhanden, scheinbar hatte Daraks Gruppe also in der Zwischenzeit fette Beute gemacht. "Ah seht an, wer uns da besucht", grinste Darak, als Kipan am Lagerfeuer ankam, "Hat die Wiederbelebung also funktioniert. Ich habe nichts mehr von deinem Vater gehört, nachdem er aufgebrochen ist". "Ich bin euch auf Ewig zum Dank verpflichtet Darak, das ihr eure Wiederbelebungsrolle für mich verwendet habt, hat mich zutiefst geehrt.", erwiderte Kipan. "Nun, es soll mir ja keiner sagen können, ich kümmere mich nicht um meine Leute. Was hast du rausgefunden? Wir sind im Moment weiter auf der Suche nach brauchbaren Items, viel nützliches sammeln die Monster in dieser Gegend ja nicht zusammen..." "Ich denke..." "Na setz' dich erst mal", unterbrach Torr. Kipan fuhr fort: "Danke. Ich denke ein wenig Informationen hab ich gesammelt" Er kramte in seinem Rucksack und holte einen Stoß mit bekritzeltem Pergament hervor: "Hier meine Aufzeichnungen der letzten Wochen. Geländeformationen, Pflanzenwuchs, Monsterlagerstätten, und ein paar Informationen von der Bevölkerung." Darak nahm die Unterlagen an sich und begann sie zu studieren: "Mhm. Aha. Soso. Mhm. Das klingt ja interessant. Ah, Erkundungen sogar bis nach ..[imperiale Zensur].., das ist gut! Kipan, saubere Arbeit! Das habe ich mir von einem loyalen Mitstreiter erwartet. Sehr gut gemacht. Diese Hydra da, mit der Kiste, woher hast du das?" "Nun, ich war da in der Gegend und sprach mit ein paar Bauern dort. Sie erzählten mir von einer alten Hydra, die in ihrer Lagerstätte unermeßliche Reichtümer gesammelt haben soll. Ein paar Bauern sollen schon versucht haben in das Lager zu gelangen, aber entwenden konnten sie nichts. Sie erzählten, einer von ihnen hätte eine riesige Eisenkiste gesehen. Ich vermute nun mal, daß die Hydra da drin ihre wertvollsten Schätze versteckt hält." "Mhm, klingt logisch. Was meinst du Torr?" "Naja eine Hydra ist ja nicht gerade ein starker Gegner, der könnten wir schon einen Besuch abstatten, wenngleich ich nicht glaube, daß ein Monster so niedrigen Rangs sehr wertvolle Gegenstände besitzt. Aber zu schaffen wäre es, naja und die Kiste..." "Das denke ich auch", unterbrach Darak "Die Kiste. Die will ich haben! Vielleicht endlich mal was brauchbares neben all dem Ramsch, den wir bisher gesammelt haben. Wir machen es. Nachdem die Hydra schon alt sein soll, wird es Zeit für sie zu gehen..." Kipan erzählte dann noch von seiner Wiederbelebung durch seinen Vater und von dem Wolkendrachen, der ihn getötet hatte. Man wurde sich einig, daß dies ein Fehler des Drachens war, und er ein baldiges Ziel für die Gruppe sein sollte, zumal zu erwarten sei, daß in dessen Lagerstätte sicher brauchbares rumliegen würde. Spät, aber nicht zu spät, wurden die Wachen eingeteilt und die Gruppe ruhte. Am nächsten Tag, der große Aufbruch. Das ganze gesammelte Gerümpel wurde auf die Lastentiere verladen, das Lager abgebaut, die Feuerstelle wurde, so gut es ging, unkenntlich gemacht, und der Troß setzte sich in Bewegung. Mehrere Tage dauerte dann die Reise, doch endlich erreichten sie die Provinz der Hydra. Darak befahl ein Lager aufzubauen, denn mit dem gesamten Troß im Schlepptau wäre ein Monster wohl kaum zu überraschen gewesen. "Kipan, du wirst morgen hier im Lager bleiben, während wir die Hydra erlegen werden. Ich hoffe, du verstehst, daß es wenig Sinn macht, sich mit geringer Kampferfahrung ins Getümmel zu stürzen. Wir machen das schon. Wenn das Monster getötet oder gefangen ist, werden wir dich holen, und die Schätze gemeinsam untersuchen." Kipan war enttäuscht. Schließlich war es ja "seine" Hydra um die es hier ging. Er wollte endlich auch in den Kampf ziehen, und jetzt wieder die Ernüchterung: Vom Pflanzensammler und Erkunder zum Pferdeburschen, der aufs Gepäck aufpasst. Ob das ein Aufstieg sei? Wohl kaum. Aber er hatte Darak nun mal die Treue geschworen, und so mußte er sich seinen Anordnungen fügen, ob sie ihm nun paßten oder nicht. Aber irgendwann einmal... Darak erhob seine Stimme "Hört zu. Folgender Angriffsplan ..[imperiale Zensur].., was haltet ihr davon?" Die Gruppe stimmte zu, wenngleich der Angriff doch etwas gewagter erschien, als nötig. Aber auch so konnten sie es schaffen. Am nächsten Tag schlich sich die Gruppe sich also an die Hydra heran, während Kipan auf das Inventar aufpasste. Der Kampf war eher unspektakulär, da die Hydra ziemlich schnell versuchte aus dem Nahkampf zu flüchten. Torr konnte aber mit einem Sprung die Hydra noch fassen und so gefangennehmen. "So, nun laßt uns doch mal sehen, was das Monster so gehortet hat", triumphierte Darak und betrat das stinkende Loch. Ein paar verweste Kadaver von den einheimischen Bauern lagen ebenso verstreut auf dem Boden herum, wie Leichen von schwachen Abenteurern. Sonst war nicht viel zu sehen, ein paar alte Waffen, ein wenig Kleinzeug gegen Gifte, aber da - hinten im letzten Eck stand sie im Dunkeln: Eine riesige Eisenkiste! Ja, die war wirklich riesig! "Torr", schrie Darak, "Hier, ich habe sie! Riesengroß, wie Kipan gesagt hat!" Torr hielt, ob des Gestanks, den Atem an und betrat ebenfalls das Loch. "Ui, Darak, die ist ja wirklich groß, wie bekommen wir die da heraus?" "Faß' mal an, vielleicht schaffen wir es zu zweit", keuchte Darak. Die beiden mühten sich ab, aber die Kiste bewegte sich keine Elfenelle. "Nichts zu machen, die ist zu schwer. Und aufmachen können wir sie hier auch nicht, dazu ist es zu eng." hechelte Torr. "Na gut, dann sammle das Kleinzeug ein. Wir gehen zurück zu Kipan und holen die Galloper, die schaffen das schon raus." Es vergingen ein paar Stunden, ehe sie die Lagerstätte wieder erreichten. Zum Glück hatte niemand das leere Lager betreten, und die Kiste war noch immer im dunkelsten Eck des Lochs. Torr band mehrere Seile um eines der Lastentiere, während Kipan das andere Ende um die Kiste schlang. Doch auch so war die Kiste noch immer zu schwer. "Die muß ja mindestens 99 Gewicht haben", bemerkte Darak, "Los, spannt noch ein zweites Tier ein, ich will diese Kiste!" Nachdem noch ein zweites Lastentier angebunden war, bewegte sich die Kiste dann doch langsam aus dem Lager heraus. "Na endlich, bin gespannt was da drin ist" keuchte Darak, während er den Deckel der Kiste untersuchte. "Oh, Saurierschriftzeichen. Was steht denn da? Hmhm.." Darak versank mit der Kiste in einem gelben Dunst. Scheinbar war es notwendig geworden, Magie anzuwenden, um der Kiste ihre Geheimnisse zu entlocken. Nach längerer Zeit lichtete sich der Nebel und Darak trat vor die Gruppe: "Saurierzeugs. Noch dazu auf ..[imperiale Zensur].. restriktioniert. Verdammt, wieder so ein unbrauchbares Ding, und noch dazu so schwer!" "Und es gibt keine Verwendung für euch?" stammelte Kipan etwas verlegen. "Nein, können wir nicht brauchen. Aber sei nicht niedergeschlagen, es ist ja nicht deine Schuld. Deine Arbeit war trotzdem in Ordnung." Kipan war erleichtert. Nun gut, es war halt ein nutzloses Item mehr, daß die Gruppe nun gesammelt hatte, aber eine Kiste, noch dazu so groß, hätte ja durchaus etwas Tolles sein können, ja eigentlich müssen. "Was machen wir nun damit?" fragte Torr. "Wir werden die Kiste einfach hier vergraben. Ich habe keine Lust die Lasttiere unnötig zu beladen." Nachdem die Kiste tief genug vergraben war, verstieg sich Kippan zu der Frage, wie es denn nun weitergehe, und was er nun tun solle. Insgeheim hatte er natürlich gehofft endlich in die Gruppe aufgenommen zu werden und an der Seite Daraks kämpfen zu können. "Nun Kipan", erwiderte Darak, "Wir haben hier zwei Schwerter gefunden. Leider auf Schwertmeister restriktioniert. Feine Waffen das, aber keiner von uns ist Schwertmeister. Noch. Deine Aufgabe soll nun sein, nach ... [imperiale Zensur]... zu gehen und dort die Waffenfertigkeit Schwertmeister zu erlernen. Wenn du sie kannst, kehre zu uns zurück und bring mir was bei. Wenn Du gut bist, und Erfahrung gesammelt hast, kannst du dich der Gruppe anschließen und fortan mit uns ziehen." "Aber Darak, das ist weit im Süden, ich werde Monate brauchen, bis ich zurück bin" "Ja, ich weiß, aber wir haben so gut wie keine Informationen von dort. Erkunde das Gebiet dort, den Weg dorthin. Monsterlagerstätten. Du weißt schon. Lerne den Schwertmeisterberuf und übe beim Retourweg. Ich will eine starke Truppe. Schließlich haben wir ja noch deinen Wolkendrachen auf der Liste. Und vielleicht findest du ja eine Kiste, die wir brauchen können", grinste Darak ihn an. "Gut, werde ich machen!", erwiderte Kipan. Kipan erhielt eines der beiden Schwerter, ausreichend Kronen für das Training und ein Lasttier. Sie verabschiedeten sich und Kipan zog gen Süden, in wiederum unbekanntes Land... [Anmerkung des Autors: Da die Geschichten nicht frei erfunden sind wurden sie der imperialen Zensur untergezogen, um das laufende Spiel nicht zu gefährden. Auch sind die Geschichten bereits einige Monate her, so daß Auswirkungen zur jetzigen Spielsituation gering gehalten werden sollen]