Und ein weiterer Teil der Abenteuer Kipans (FSK: freigegeben ab 18) Vieles war geschehen in den letzten Monaten, seitdem Darak das Parteilehen übernommen hatte. Kaum war Darak in die Stadt gezogen, schlossen sich auch mehrere neue Gefährten an, und auch Bevölkerung begrüßte es, endlich einen Dunkelelfen der Partei als sein Oberhaupt zu wissen. Von der Partei erhielt Darak sogar den Ehrentitel Lord of Dalzon h.c. Nun, mit der Zeit gefiel sich auch Darak in der neuen Rolle. Gut, es war nicht mehr das alte Heldenleben, aber wenn sich die Stadt mauserte, würde sich die Zeit für den einen oder anderen Ausflug schon ergeben. Die Provinz war arm an Rohstoffen. Nicht einmal eine Erzmine war zu finden, und so mußte das Erz in Satellitenstädten abgebaut werden, doch trotzdem begann die Stadt langsam aufzublühen. Darak selbst beaufsichtigte den Bau mehrerer neuer Gilden, und selbstverständlich mußte auch ein Palast gebaut werden. Es wurde ein schöner Palast, reich verziert mit Halbedelsteinen aus umliegenden Provinzen. Eine Schatzkammer, in die die erbeuteten Schätze der letzten Zeit gehortet wurden, und auch ein Verließ für die gefangenen Monster und Gegner wurde eingerichtet. Mit Keaos wurde ein mittelmäßiger aber doch tüchtiger Administrator verpflichtet, der die Bevölkerung langsam auf Vordermann brachte. Ja, es war ein wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung zu bemerken. Auch wurden die ersten Soldaten ausgehoben, die nun die umliegenden Dörfer samt Bevölkerung in den Einflußbereich Dalzons brachten. Robero, ein aus einer anderen Position gewechselter Ritter, tat sich bei den Kämpfen so hervor, dass er sogar von Hahsandra das Zeichen des Ruhmes erlangte. Während Kipan in der Hauptstadt schwere Sprüche der alten Magie erforschte, blühte Daraks Magiergilde in Dalzon derart auf,dass sogar Granmoury, ein weiterer neuer Gefährte, in Dalzon selbst einfache alte magische Sprüche erforschen konnte. Dennoch wurde nicht darauf vergessen, dass Dalzon ein Vorposten tief im Feindesland war, und Gerüchte machten die Runde, dass eine Echsenvorhut bereits an der Küste gelandet war. Darak war nicht weiter beunruhigt, da die Spionageberichte von 1000 Soldaten sprachen, also bloß ein Trupp, wie die Parteiführung bemerkte. Sicherheitshalber wurden die Wachen verstärkt, und die Bevölkerung aus den umliegenden Dörfern evakuiert. Auch machten sich neue Monster breit, die laut Berichten aus der Bevölkerung, das eine oder andere interessante Item bei sich hatten. So entschloß sich Darak kurzerhand wieder einmal einen kurzen Abstecher in sein altes Heldenleben zu wagen. Die Schwertmeisterfähigkeiten, die Kipan ihm beigebracht hatte, konnte Darak in den letzten Monaten auch trainieren, da Torr in Dalzon eine Rittergilde errichten ließ. Beim ersten goldenen Drachen wurde Darak bereits stutzig. Er hatte in einem heldenhaften Kampf den Drachen fast erlegt, es aber dann doch mit 50% Wunden vorgezogen sich für eine Verschnaufpause zurückzuziehen. Ein Lager war schnell errichtet und Darak erholte sich von seinen Wunden. Die mitgebrachten Heiltränke brachten ihn auch schnell wieder auf die Beine. Als Duellspruch konnte er einen der interessante alten magischen Sprüche verwenden, deshalb hatte Darak seinen Selbstheilungsspruch abgelegt. Als er jedoch zum entscheidenden Schlag ausholen wollte, war die Lagerstätte leer! Irgendjemand war Darak zuvorgekommen! Zwei Tage vor seinem Angriff hatte jemand dein halbtoten Drachen erlegt und all die Schätze mitgenommen. Darak war wütend. Wer konnte das gewesen sein? Hier? In seinem Einflußbereich! Sofort schickte er Torr los, der nun immerhin bereits Spion 31 war und somit gute Chancen hatte einiges zu entdecken. Und tatsächlich. Es handelte sich um eine Horde Echsen, die mit dem Trupp von 1000 Soldaten unterwegs waren. Scheinbar waren die Soldaten er Schutz für die Charaktere, die nun in der Gegend um Dalzon Monster erlegten. ja aber doch nicht _seine_! Aber Torr berichtete auch von einem großen roten Drachen, der sein Lager in der Nähe aufgeschlagen hatte. Na dann, "nichts wie hin", dachte sich Darak und zog gegen den großen roten Drachen. Doch....wieder das gleiche Spiel! Darak fügte dem Drachen schon 60% Wunden zu, doch dieser gab nicht auf. Um nicht zu schwer verletzt zu werden, zog sich Darak sicherheitshalber doch wieder zurück, um wiedergenesen zurückzukehren, und den Drachen endgültig zu erlegen. doch abermals kam ihm die Echsenbande zuvor. Abermals hatten sie ihm die Schätze vor der Nase weggeschnappt. Verärgert brach Darak das Lager ab, und kehrte nach Dalzon zurück. Von Weitem konnte Darak Rauchsäulen sehen. Was war los? Der Rauch schien von Dalzon aufzusteigen! Hatten die Echsen einen Angriff gewagt? Kaum zu glauben, dass sie in Unterzahl angegriffen haben. War es ein Probeangriff? Darak kam näher, als ihm eine Flüchtlingskarawane entgegenkam. "Was ist geschehen?", fragte Darak einen alten Mann. "Menschen! Und Echsen! Massenhaft. Sie haben Dalzon eingenommen! Die Echsen haben sich mit den Westmenschen verbündet. Sie haben ein Blutbad angerichtet, alles angezündet, geplündert, es war grausam. Wir waren gerade auf dem Weg in die Stadt und konnten die Schlacht aus der Ferne beobachten. Natürlich sind wir gleich geflüchtet, damit sie uns nicht ermorden. Ihr müßt flüchten Darak, Dalzon ist gefallen!". Darak konnte es nicht glauben. Echsen und Westmenschen? Wie das? Warum? Warum haben seine Spione nichts bemerkt? Darak verkleidete sich und schlich in die Stadt. Es bot sich ein bild der Verwüstung. Mindestens die Hälfte aller Häuser brannten, überall Tod und Elend. Er schlich sich weiter durch die Trümmer und durch all das Elend. Grölende Echsen und besoffene Menschsoldaten, ja Soldateska müßte man sagen, so schlecht waren sie ausgerüstet und ausgebildet. Fast ein Mob in Uniform. Dieser Haufen hatte seine Garnison schlagen können? Darak erreichte den Hauptplatz. Sein Palast! Bis auf die Grundmauern niedergebrannt, ebenso alle neuen und alten Gilden der Stadt. Stolz hatte er noch vor drei Wochen vom Balkon seines Palastes zu seinem Volk gesprochen, nun stand er hier. Hier jubelten vor drei Wochen noch die Dunkelelfen und sogar die Menschensklaven, nun Elend und Zerstörung. "Psst!", zischte es aus einer dunklen Gasse hervor, "Psst, kommt schnell, sonst töten sie euch. Darak ihr müßt sofort aus der Stadt flüchten! Sie haben Torr, Keaos und sogar Robero gefangen." "Robero? Der ist doch mit dem Spähtrupp draußen?", unterbrach ihn Darak. "Ja, er ist schwerverletzt zurückgekommen. War ein harter Kampf. Robero wollte sich noch der Truppe anschließen, aber er war zu schwach. Auch flüchten konnte er nicht mehr. Alle anderen haben es scheinbar geschafft, und sind aus der Stadt entkommen. Ihr müßt auch fliehen, es hat keinen Sinn mehr hierzubleiben." "Nun, aber Torr. Er ist mein Freund, ein Mann der ersten Stunde. Mit ihm hat das ganze Abenteuer angefangen." "Darak, dazu ist keine zeit mehr, ihr müßt weg." Plötzlich wurde das Gejohle der Besatzer am Hauptplatz immer lauter, und artete in hysterisches Gekrächze aus. Darak verabschiedete sich und schlich sich zum Hauptplatz. Umringt von einer johlenden Horde Echsen hob ein Westmensch ein blutdurchtränktes Schwert triumphierend hoch. In der Mitte der Menge konnte Darak drei Gefangene sehen. Keaos lag bereits tot am Boden. Ebenso Robero, der noch vor kurzem das Zeichen des Ruhmes erhalten hatte. Nun lag er inmitten des Untergangs Dalzons als Zeichen der totalen Niederlage geköpft im Staub. Torr kniete, den Kopf nach vorne gebeugt. Auch ihm konnte man die Zeichen des vergangenen Kampfes ansehen. Ohne Rüstung und Waffe, die er einst als stolzer Kämpfer an der Seite Daraks gegen so manches Monster geschwungen hatte, kniete er nun da, den Tod vor Augen. Die Echsen brüllten und grölten, auch ein paar Westmenschen hatten sich zu der Szene gesellt. Torr blieb gefaßt und blickte mit einem verächtlichen Ausdruck in die johlende Menge. Der Westmensch hob das Schwert und schlug mit einem gezielten Hieb Torr den Kopf ab. Torr sackte zur Seite. Hier war es nun - das ruhmlose Ende seines engsten Mitstreiters. Darak schluckte. Nein, Trauer war es nicht, das Gefühl, das ihn nun durchströmte. Es war Haß, und die Gewißheit, dass das Imperium letztlich doch den Sieg davontragen würde. Nun war also nur noch Kipan von der "alten Garde" übrig. "Kipan", durchfuhr es ihn, "ja, ich muß zu ihm". Darak schlich sich zurück in die dunkle Gasse, wo noch immer der verschreckte Alte zusammengekauert dasaß. "Du sagtest die anderen hätten es geschafft zu entkommen, weißt du wohin?" "Nun, ich sah, wie Camera die Schätze aus den Gilden verladen hat, und nach Anweisung von Torr sollte sie und die anderen nach Windalk flüchten. Keaos weigerte sich und blieb ebenso, wie der verletzte Robero mit Torr zurück" "Habt Dank für die Information alter Mann. Ich schwöre Dir, ich komme wieder." "Tut das Darak, tut das. Befreit uns vor diesem Joch, das uns nun bevorsteht." Zwei Tage war Darak unterwegs, bis er Windalk erreichte. Und tatsächlich. Hier waren sie, die Überlebenden seiner Gruppe. Sie hatten ganze Arbeit geleistet und sämtliche Schätze aus den Gilden evakuiert. sogar die Herdentiere hatten sie nicht vergessen! Darak versammelte die demoralisierte Gruppe und versuchte ihnen wieder den alten Kampfgeist einzuhauchen. "Das Imperium hat eine Schlacht verloren. Das ist wahr und kann nicht geleugnet werden. Aber ihr wißt, der Krieg ist noch nicht zu Ende. Dalzon, der Außenposten des Imperiums ist gefallen, das ist bitter aber nicht das Ende. Es ist nicht euer Ende, und auch nicht mein Ende und schon gar nicht das Ende des Imperiums. Wir wußten, dass wir hier ein schweres Los hatten, und wir haben diese eine Schlacht verloren. Aber es geht weiter und es ist unsere Pflicht als Elfen und Dunkelelfen dem Imperium zu dienen. Torr, Robero und Keaos sollen uns Beispiel dienen. Nicht ihren Tod, sondern ihren Willen und ihre Entschlossenheit bis zum Ende auszuhalten, und mag es noch so aussichtslos erscheinen, diesen Willen wollen wir uns zu Eigen machen. Ich habe Torrs Ende gesehen, ich habe gesehen wie sein Körper tot zu Boden fiel. Aber ich habe keine Verzweiflung und nicht den Funken der Resignation in seinen Augen gesehen. Diese Zuversicht und diese Entschlossenheit wollen wir uns auf unsere Fahnen heften." Die Gruppe applaudierte, ja Darak konnte sie noch einmal aufrichten, es würden auch noch bessere Tage kommen. Darak fuhr fort: "wir werden das Gebiet hier vollständig räumen. Dalzon ist gefallen, die Vorposten werden geräumt. Auch die restlichen Dörfer der Umgebung werden wir evakuieren. Wir ziehen zur Hauptstadt um neue Befehle entgegenzunehmen. Es ist ein sehr weiter Weg, wir brechen sofort auf."