Einleitung
Vom Zeitpunkt unserer Geburt bis zum Moment unseres Todes ist unser Leben gekennzeichnet durch das Vergehen der Tage. Die Dunkelheit
weicht dem Lichte, die Sonne jagt den Mond. So ist es einfach, uns vorzustellen es war immer so und es wird auch immer so sein. Aber die Welt des Morgen ist nicht die Welt von gestern. Innerhalb eines Monats kann
ein Freund wie eine Blume verwelken und ins Nichts verschwinden. Innerhalb von Jahren werden Kinder aus dem Nichts geboren und in ein paar Jahrzehnten schwinden sie auch wieder dahin. Im Laufe der Jahrhunderte wird
ein Samen zu einer mächtigen Eiche, nur um wieder im Mutterboden zu verschwinden, dem er entsprungen ist. Was war, wird nimmer sein und was oft geschah, wird nicht mehr vorkommen. Dinge die wir als das ewig Gültige
ansehen, haben ihren Ursprung im Flüchtigen.
Glaub mir, die Welt war nicht immer so wie sie heute ist. Früher einmal waren das Licht und die Dunkelheit, der Tag und die Nacht, in
zwei getrennten Sphären eingeschlossen; ein Land des ewigen Lichtes und ein Land der immer währenden Dunkelheit. Im Land der immer währenden Dunkelheit konnte nichts wachsen und nichts leben; im Land des ewigen
Lichts wiederum konnte Nichts überleben, alles wurde verbrannt, alles wurde zerstört. Nur im Gebiet zwischen diesen beiden Sphären, einem schmalen Streifen Land, konnte Leben existieren, sich bekämpfen und sterben.
Das sind die Lande des Zwielichts.
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